Dr. Nicole Besse

Nahezu selbstverständlich wird an Musikhochschulen unterschieden zwischen künstlerischen und pädagogischen Studiengängen, gleichzeitig nimmt das Interesse an Kooperationen von Künstlern, Musikschulen und Vereinen mit allgemeinbildenden Schulen zu (z.B. im JeKits-Programm NRW, im EMSA-Projekt Köln oder im Projekt rhapsody-in-school). Während jedoch die Argumen¬tation, Musizieren mache Freude, für die Legitimation von Musikunterricht kaum ausreichend ist, besteht andererseits ein berechtigter musikalisch-künstlerischer Anspruch, der im schulischen Musizieren wiederum nur selten erreicht wird. Im Seminar wird versucht, der aktuellen Problematik aus historischer (und praxisbezogener) Perspektive auf den Grund zu gehen in Auseinandersetzung mit reformpädagogischen Ideen Heinrich Jacobys und August Halms: Beide werden im musikpädagogischen Diskurs aktuell wieder diskutiert (u.a. Berg 2014, Großmann et al. 2018).

Literatur:
Berg, Ivo Ignaz (2014): Musikalische Spannungen. Grundlagen und Methoden für den Instrumental¬unterricht. Essen: Die Blaue Eule.
Halm, August (2020): Klavierübung. Ein Lehrgang des Klavierspiels nach neuen Grundsätzen, zugleich erste Einführung in die Musik (1918/19) (Quellen zur Musikgeschichte in Baden-Württemberg – Kommentierte Faksimile-Ausgaben om265, Band 2). Linde Großmann, Thomas Kabisch, Martin Widmaier (Hg.). Beeskow: Ortus.
Jacoby, Heinrich (1995): Jenseits von ‚Musikalisch‘ und ‚Unmusikalisch‘. Die Befreiung der schöpferischen Kräfte dargestellt am Beispiele der Musik. [Vorträge aus den Jahren 1921-1927] Sophie Ludwig (Hg.). Christians: Hamburg.

Blockseminare: Samstag, 16. Oktober, 9.30 - 18.30 Uhr sowie Samstag, 15. Januar 2022 (D 3.22)
sowie zwei online-Termine: Donnerstag,11. November und Dienstag, 7. Dezember, jeweils 18.00 bis 20.00 Uhr

Mindestens 5 und maximal 20 TeilnehmerInnen.
Die Einschreibung ist bis zum 11.09.2021 möglich.